Ein Gutachten soll die Krankenhausversorgung im Land Bremen zukunftssicher machen. Im Fokus steht eine trĂ€gerĂŒbergreifende Schwerpunktbildung und die Vorhaltung von je einem Maximalversorger fĂŒr Bremen und Bremerhaven.
Eine deutlich alternde Gesellschaftsstruktur, ein sich verschĂ€rfender Personalmangel und ein immer höherer ökonomischer Druck: Um die Versorgung in Bremen daran anzupassen, hat Claudia Bernhard, Senatorin fĂŒr Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz ein Gutachten zur âKrankenhausversorgung 2030 im Land Bremenâ in Auftrag gegeben. Das vom Institute fĂŒr Health Care Business GmbH (hcb) erstellte Gutachten wurde nun der Deputation fĂŒr Gesundheit und Verbraucherschutz vorgestellt.
Sinkende Fallzahlen
Das Gutachten kommt zu verschiedenen Ergebnissen. So wird ein RĂŒckgang der Fallzahlen im stationĂ€ren Bereich von bis zu 18 Prozent erwartet. AuĂerdem sieht die Untersuchung ein groĂes Potential in der trĂ€gerĂŒbergreifenden Schwerpunktbildung. Durch die Vermeidung von bislang vorgehaltenen Doppelstrukturen in einzelnen Bereichen, könne man dem bereits vorhandenen FachkrĂ€ftemangel besser begegnen. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard sind die enormen Herausforderungen bewusst.
Sie erklĂ€rt dazu: âDas Gutachten zeigt uns aber Wege auf, um diese Herausforderungen zu meistern. Die Bildung von Fachzentren zur Behandlung bestimmter Krankheitsbilder, der Abbau von Doppelstrukturen und die damit verbundene ZusammenfĂŒhrung von Personal kann uns helfen, die Situation in Bremen langfristig wieder zu verbessern.â Ein wichtiger Punkt ist laut Senatorin Bernhard, dass jede VerĂ€nderung zwei AnsprĂŒche erfĂŒllen mĂŒsse. Dazu gehören neben der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung fĂŒr das ganze Land Bremen auch die hohen QualitĂ€tsansprĂŒche an die KrankenhĂ€user. Nur so könne es uns gelingen diesen jetzt notwendigen VerĂ€nderungsprozess nachhaltig zu gestalten.
Ein Maximalversorger pro Stadt
Das Gutachten schlĂ€gt vor, in Bremen und Bremerhaven jeweils ein Krankenhaus der Maximalversorgung vorzuhalten. So sei das gesamte Notfall- und Behandlungsspektrum abgedeckt. DarĂŒber hinaus soll es in Bremerhaven ein Krankenhaus als Notfallzentrum geben, in Bremen wĂ€ren es vier Notfallzentren. AuĂerdem werden bis zu drei Schwerpunktversorger, ergĂ€nzt um Fachkliniken, in der Stadt Bremen vorgeschlagen. Die Kliniken sollen dabei so verteilt sein, dass sowohl im Zentrum der Stadt Bremen als auch im Norden und Osten ebenso wie sĂŒdlich der Weser und zwischen dem Norden und dem Zentrum die Versorgung gesichert ist.
âUnsere oberste PrioritĂ€t bleibt die Sicherstellung der stationĂ€ren Versorgung in Bremen und Bremerhaven, das ist klar „, so Claudia Bernhard. âZur Gesamtbetrachtung der Gesundheitsversorgung gehört auch die Frage, wer welche Leistung in Zukunft erbringt. DafĂŒr werden wir fĂŒr den kommenden Prozess alle weiteren Institutionen wie die KassenĂ€rztliche Vereinigung, Krankenkassen und Ărztekammer miteinbeziehen.â Kommende bundespolitische Vorgaben und die Ausgestaltung der aktuell begonnenen Krankenhausreform seien dabei auch ein Faktor, ergĂ€nzt Bernhard. âDer Reformbedarf ist ĂŒberfĂ€llig, das ist unstrittig, dabei muss allerdings die QualitĂ€t der Gesundheitsversorgung und deren regionale BedĂŒrfnisse im Vordergrund stehen.â
Die Untersuchungen zum Krankenhausversorgungsbedarf fĂŒr die Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven wurden in einem bundesweit einmaligen Prozess durchgefĂŒhrt. DafĂŒr wurden alle somatischen KrankenhĂ€user in Bremen und Bremerhaven in einen sehr partizipativen und transparenten Prozess einbezogen, um alle Entwicklungen bis ins Jahr 2030 einschĂ€tzen zu können.
Quelle: Senat Bremen
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