FĂŒr seinen Flex-Pool ist das Ortenau Klinikum mit dem Deutschen FachkrĂ€ftepreis ausgezeichnet worden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil lobte den Ansatz als einen der âLeuchttĂŒrme fĂŒr das ganze Landâ.
Die Reise nach Berlin hat sich fĂŒr die Delegation des Ortenau Klinikums definitiv gelohnt: In der Hauptstadt nahmen PflegevorstĂ€ndin Kathleen Messer und Nicole Lang vom Leitungsteam des Flex-Pools den Deutschen FachkrĂ€ftepreis der Bundesregierung entgegen. Die Offenburger wurden in der Kategorie âErwerbspotenzialeâ fĂŒr ihr Konzept ausgezeichnet, das unterschiedliche Arbeitszeitmodelle in der Pflege ermöglicht â ein âDienstplan fĂŒr Pflegende, der zum Privatleben passtâ, schreibt das Bundesministerium fĂŒr Arbeit und Soziales zu der Juryentscheidung. In der Kategorie setzte sich der Klinikverbund gegen zwei weitere nominierte Wettbewerber durch.
Das Modell biete neue Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung und erhöhe so die AttraktivitĂ€t des Pflegeberufs und die Arbeitszufriedenheit, heiĂt es weiter. Um den Mitarbeitenden einen verlĂ€sslichen Dienstplan und eine ebenso verlĂ€ssliche Freizeitplanung zu ermöglichen, biete das Klinikum einen Flex-Pool an, mit dem Pflegende ihren Dienstplan selbst erstellen und an ihre private Situation anpassen können.
Dieser decke auch langfristige KrankheitsausfĂ€lle sowie Bereitschaftsdienste fĂŒr kurzfristige EinsĂ€tze ab. So werde vermieden, dass Mitarbeitende aus der Freizeit in den Dienst gerufen werden mĂŒssten. Im Gegenzug wird dem Klinikum zufolge âeine gewisse FlexibilitĂ€t hinsichtlich des Einsatzgebietes erwartetâ.
Zudem biete das Klinikum verschiedene Arbeitszeitmodelle an, beispielsweise 80/100, ein Modell mit 80 Prozent Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, oder das âModell 66â â zwei Monate arbeiten, dann einen Monat frei â fĂŒr Mitarbeitende, die lĂ€ngere Reisen planen, schreibt das Ministerium weiter. Der Flex-Pool passe sich auch der Lebenswirklichkeit junger Eltern an, die ihre Arbeitszeiten entsprechend der Kinderbetreuung legen können.Â
Als Arbeitgeber sind wir wesentlich flexibler geworden.Â
âDer Deutsche FachkrĂ€ftepreis ist eine tolle BestĂ€tigung unserer Initiativen zur Gewinnung und Bindung von FachkrĂ€ften in der Pflegeâ, freut sich Christian Keller, Vorstandschef des Ortenau Klinikums. Die Auszeichnung zeige, âdass wir innovative und zukunftsorientierte Arbeitszeitmodelle fĂŒr FachkrĂ€fte in der Pflege anbieten könnenâ. Auch Kathleen Messer betont den Erfolg des Flex-Pools: âAls Arbeitgeber sind wir wesentlich flexibler geworden. Damit können wir auch die AttraktivitĂ€t fĂŒr unseren Pflegeberuf deutlich steigern.â
Schon mehr als 100 BeschÀftigte im Flex-Pool
Seit EinfĂŒhrung des Konzepts seien bereits mehr als 100 BeschĂ€ftigte im Flex-Pool tĂ€tig. Mit mehr als 2000 BeschĂ€ftigten im Pflegedienst sind PflegekrĂ€fte die gröĂte Berufsgruppe der rund 5900 Mitarbeitenden des Klinikums. âDurch die Auszeichnung fĂŒhlen wir uns als Klinikverbund in unserem Kurs bestĂ€rkt, unser Engagement insbesondere fĂŒr die FachkrĂ€ftesicherung im Bereich der Pflege weiter voranzutreibenâ, betont Personaldirektor Constantin Schmidt.Â
Ihre LösungsansĂ€tze dienen als LeuchttĂŒrme fĂŒr das ganze Land.Â
Der Deutsche FachkrĂ€ftepreis wurde in insgesamt sieben Kategorien verliehen. Alle PreistrĂ€ger seien âausgezeichnete Botschafter dafĂŒr, wie FachkrĂ€ftegewinnung und -bindung langfristig gelingenâ, sagte Bundesminister Hubertus Heil (SPD): âIhre LösungsansĂ€tze dienen als LeuchttĂŒrme fĂŒr das ganze Land.â
Mit der Auszeichnung prĂ€miert die Bundesregierung nachhaltige Konzepte bei der FachkrĂ€ftesicherung. Deutschlandweit hatten sich Unternehmen, Institutionen und Netzwerke mit mehr als 500 Projekten an dem Wettbewerb beteiligt. Als weiteres Klinikum war das Marienhospital in Stuttgart in der Kategorie âAusbildungâ nominiert â mit seiner âKoordinationsstelle Ausbildung und Studiumâ.
Zur Jury gehörten
- Tim Raue (Gastronom),
- Nina StraĂner (Vorstandsvorsitzende der âCharta der Vielfaltâ),
- Sıla Ćahin-Radlinger (Schauspielerin),
- Ali Mahlodji (Unternehmer und Autor),
- Greta Silver (Influencerin),
- Jutta Allmendinger (PrĂ€sidentin des Wissenschaftszentrums Berlin fĂŒr Sozialforschung) und
- Jörg Dittrich (PrÀsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks).
Quelle: BMAS/Ortenau Klinikum/koj
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