Ende September 2023 stellt das Marien-Krankenhaus Lübeck seinen Betrieb ein. Das UKSH ist bisher nicht wie geplant neuer Hauptgesellschafter geworden. Die erarbeiteten Konzepte erwiesen sich als nicht tragfähig.
Das Marien-Krankenhaus Lübeck stellt seinen Betrieb ein. Noch im Januar wurde das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) als potenzieller neuer Hauptgesellschafter ins Spiel gebracht, da das Erzbistum Hamburg die Mehrheit seiner Geschäftsanteile verkaufen wollte. Das Angebot des UKSH besteht auf Nachfrage von kma noch immer, die Verträge wurden seit Januar nicht unterschrieben.
Seit Mitte Juli sichert das UKSH aber bereits die Geburtshilfe. Aufgrund der sich verschärfenden Personalsituation am Marien-Krankenhaus sei absehbar, dass die Stationsdienste in der Geburtshilfe nicht mehr vollständig besetzt werden könnten, teilte das Krankenhaus damals mit.
In dieser Woche haben auf Einladung des Gesundheitsministeriums Beteiligte, darunter Belegarztvertreter, Klinikträger, die Hansestadt Lübeck, UKSH, Sana, Helios, Krankenkassen und das Erzbistum Hamburg das weitere Vorgehen zum Standort Parade des Marien-Krankenhauses beraten. Das Ergebnis: Alle in den vergangenen Monaten erarbeiteten Konzepte seien aus rechtlichen oder wirtschaftlichen Gründen nicht unmittelbar tragfähig. Die Beteiligten würden bedauern, dass im Ergebnis die Voraussetzungen derzeit nicht gegeben seien, um den Betrieb für die belegärztliche Tätigkeit am Standort Parade nach dem 1. Oktober weiter fortzusetzen. Das Erzbistum werde seine Trägerschaft zu diesem Zeitpunkt abgeben.
Träger des Krankenhauses ist die Ansgar Gruppe gemeinnützige GmbH. Gesellschafter der Gruppe sind der Erzbischöfliche Stuhl zu Hamburg (90 Prozent) und der Katholische Schulverband Hamburg (10 Prozent).
Sana und Helios signalisieren Bereitschaft
Um die belegärztliche Versorgung in anderen Modellen bestmöglich zu sichern, werden die Gespräche der Beteiligten fortgesetzt. Dazu werden weitere Optionen geprüft. Zu den Prüfungen gehöre, welcher Träger an welchem Standort eine zukünftige Zusammenarbeit mit den Belegärzten fortsetzen kann. Sowohl Sana als auch Helios haben ihr Interesse und ihre Bereitschaft dazu signalisiert. Auch die Krankenkassen sagten ebenso wie das Gesundheitsministerium, die Hansestadt Lübeck und das UKSH zu, die weiteren Prüfungen konstruktiv beratend zu unterstützend.
Quelle: Marien-Krankenhaus Lübeck/hgl/gnj